5 Tipps für Influencer, um rechtliche Fallstricke zu vermeiden
Vermeide rechtliche Fallen als Influencer mit unseren Tipps! Hier findest Du 5 rechtliche Aspekte, auf die jeder Influencer achten sollte.
Read MoreAuthor: Ayessa Fischer
Juli 15, 2019
Warum Models und Prominente einstellen, wenn Du Deinen eigenen perfekten Markenbotschafter kreieren kannst? In diesem Artikel erfährst Du, was virtuelle Influencer sind, wie der Trend begann und wie sie im Vergleich zu menschlichen Influencern abschneiden.
Inhalt:
Virtuelle Influencer bestehen aus computergenerierten Bildern (CGI), die wie menschliche Social-Media-Influencer wirken. Sie sind zwar nur Figuren, die aus der Fantasie ihrer Schöpfer entsprungen sind. Dennoch teilen sie ihre „Erlebnisse“ wie echte Influencer mit ihren Followern. Sie arbeiten mit Brands zusammen und sollen eine Verbindung zu ihren Anhängern aufbauen, meist aus der Generation Z. Mit ihren ansprechenden Fotos und spannenden Persönlichkeiten sind sie zu den neuen Stars im Bereich Influencer Marketing geworden.
Virtuelle Influencer traten erstmals 2016 in Erscheinung, als Miquela Sousa, auch bekannt als Lil Miquela, einen Instagram-Account erhielt. Seitdem hat sie mehr als 3 Millionen Anhänger gewonnen, mehrere Singles veröffentlicht und wirbt nun auch für Prada und Chanel. Brud, die Firma, die Lil Miquela erschaffen hat, kreierte auch virtuelle „Freunde“ für sie, Blawko und Bermuda.
Die französische Luxusmodemarke Balmain baute eine eigene Armee von virtuellen Models auf, die #BalmainArmy. Eines davon war Shudu, eine dunkelhäutige Frau, die Aufmerksamkeit für ihre perfekten Supermodel-Features und ihre unheimlichen Ähnlichkeiten mit einem normalen Menschen erhielt. Sie ist auch als das weltweit erste digitale Supermodel bekannt. Nach ihrem Erfolg entstanden exklusiv für Balmain zwei weitere digitale Supermodels: ein chinesisches Model namens Xhi und Margot, ein französisches Model. Beide besitzen jedoch keine eigenen Instagram-Konten und existieren nur in der Werbung von Balmain.
Eine weitere virtuelle Influencerin ist Noonoouri. Sie wurde vom Grafikdesigner Joerg Zuber in München entwickelt. Nachdem sie 2017 auf den Markt gebracht wurde, gewann sie rund 404.000 Follower auf Instagram und arbeitete mit großen Marken wie Marc Jacobs, Dior und Versace zusammen. Sie tritt auch bei Modeschauen auf und steht in Kontakt mit Modebloggern und Supermodels.
Sogar Kentucky Fried Chicken sprang auf den Zug auf, als sie im April 2019 eine digitale Version von Colonel Sanders des 21. Jahrhundert präsentierten. Die Zahl der virtuellen Influencer nimmt also weiter zu und immer mehr Brands investieren Geld in sie. Aber sind sie wirklich in der Lage, die echten menschlichen Influencer zu ersetzen?
Seit der Ankunft virtueller Influencer stehen Brands Schlange, um sie als Botschafter zu gewinnen. Doch weshalb sollte ein Unternehmen sie den echten vorziehen? Der erste Grund wäre, die Kontrolle, die sie über virtuelle Influencer hätten. Da es sich um Roboter handelt, haben Brands mehr Freiheit über die konzeptionellen Aspekte des Influencer Marketings, was die Kampagnen stärker an ihren Zielen ausrichtet.
Sie haben auch mehr Einfluss auf die erstellten Beiträge und die Art und Weise, wie ihre Produkte in der Öffentlichkeit präsentiert werden. Außerdem ist das Potenzial für Kontroversen viel geringer und man wird sie nicht beim Fahren unter Alkoholeinfluss oder bei Kämpfen in Bars erwischen. Die Zusammenarbeit mit ihnen ist obendrein kostengünstiger als die Zusammenarbeit mit Supermodels oder Prominenten.
Dennoch wirft das Konzept der virtuellen Influencer viele ethische Fragen auf. Virtuelle Influencer erzeugen unrealistische Erwartungen darüber, wie Schönheit, Stil und Kulturen aussehen. Sie wurden so konzipiert, dass sie ein makelloses Äußeres und Image besitzen und keinerlei Mängel aufweisen. Sie haben auch keine wirklichen Meinungen und Persönlichkeiten und können nicht einmal die Produkte oder Kleidung ausprobieren, die sie unterstützen.
Im Gegensatz zu menschlichen Influencern, die Fachwissen in ihren Nischen besitzen, sind virtuelle Influencer in keinem Gebiet Experten. Die Verbraucher werden es ihnen nicht abkaufen, wenn sie Ratschläge geben oder Produkte empfehlen. Vor allem aber können virtuelle Influencer nicht die gleiche Verbindung herstellen, die menschliche Influencer mit ihren Anhängern haben. Dabei ist genau das einer der wichtigsten Faktoren im Influencer Marketing. Es bleibt also abzuwarten, ob sich virtuelle Influencer weiter etablieren können oder einfach nur ein langanhaltender Trend sind.